Indischer Film? Ah ja, Bollywood! Leider wird bei uns im Westen das indisches Filmschaffen meist mit diesem Begriff gleichgesetzt und Bollywood gilt als eskapistischer, nicht ernst zu nehmender Kitsch.
Für die indische Bevölkerung ist der Film nach wie vor ein liebes Freizeitvergnügen, der Gang ins Kino ist Abschalten vom oft tristen Alltag, für ein paar Stunden Eintauchen in eine Märchenwelt voller Farben, Musik und Tanz. Nicht selten wird mit den Leinwandhelden und ‑heldinnen mitgesungen, getanzt und mitgeweint. Wer sich auf diese für uns fremde Sehweise einlässt, erhält unzählige spannende, interessante und manchmal höchst emotionale Film-Stunden! Vermehrt wird heute der Kinogang ersetzt durch das aufkommende Streaming zu Hause auf dem TV, Computer oder Handy.
Weit über tausend Filme werden jährlich in Indien produziert, nicht nur in Bombay (B‑ollywood), auch im Osten und Süden existieren zahlreiche Filmstudios. Selbstverständlich gibt es auch unzählige Studio- und Parallelcinema-Filme, die an in- und ausländischen Festivals gezeigt werden. Wir besprechen und kritisieren vor allem die hindi-sprachigen Filme, die Bollywoodfilme oder Masala-Movies (Masala = Gemisch), wie die Inder ihre Filme meist nennen.