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Club 60

Regie: San­jay Tripathy
Dreh­buch: San­jay Tripathy
Musik: Pra­nit Gedham
Dar­stel­ler: Farooq Shaikh, Sari­ka, Raghu­vir Yadav, Satish Shah, Tin­nu Anand, Sharat Saxe­na, Vineet Kumar, Suha­si­ni Mulay, Zari­na Wahab, Viju Kho­te, Hima­ni Shivpu­ri, Har­sh Chha­ya, Mona Wasu, Geeta Bisht, Ankit Batala
Län­ge: 137 Min.
Im Kino: 2013
Alter: ab 10
Bewer­tung: ★★★-
For­mat: Ori­gi­nal DVD

Dr. Tareeq Sheikh (Faroo­que Sheikh) und sei­ne Frau Dr. Saira Sheik (Sari­ka) woh­nen und arbei­ten in Mum­bai. Ihr ziem­lich unspek­ta­ku­lä­res Leben gerät völ­lig aus der Bahn, als ihr Sohn bei einem Ter­ror­an­schalg in Ame­ri­ka ums Leben kommt. Saira kann mit dem Schick­sals­schlag noch eini­ger­mas­sen umge­hen, Tareeq quit­tiert die Arbeit im Spi­tal, ver­sucht, sich umzu­brin­gen. Im glei­chen Haus wie die bei­den wohnt Man­nu Bhai (Ragu­vir Yadav), ein Schnat­ter­maul mit ziem­lich schrä­gem Humor. Er kann mit Hil­fe von Saira Tareeq über­re­den, dem «Club 60» bei­zu­tre­ten, einem Sport- und Frei­zeit­club für Senio­ren ganz in der Nähe. Dort lernt er Man­nus Freun­de Dhil­lon (Sharat Saxe­na), Jaf­far Bhai (Tin­nu Anand), Man­suk­ha­ni (Satish Kaus­hik) und Sin­ha (Vineet Kumar) ken­nen. Lang­sam kann er sei­ne Depres­sio­nen über­win­den, beginnt wie­der zu leben, nicht zuletzt, weil er erkennt, dass jeder sei­ner neu­en Freun­de auch klei­ne und gros­se Pro­ble­me hat — Man­nu Bhai nicht ausgeschlossen…

Es könn­te ein sehr fei­ner, stil­ler, sub­ti­ler Film sein, ja wenn da nicht sei­ne (Über)-Länge und die oft über­stra­pa­zier­ten Slap­stick­einl­gen wären. Da die Geschich­te recht ein­fach ist, ist das Erzähl­tem­po in den mehr als zwei Stun­den meist schlep­pend. Zudem beginnt Ragu­vir Yadav, auch wenn er in sei­ner Ver­rückt­heit ein durch­aus lie­ber Kerl ist, zuneh­mend zu ner­ven mit sei­nen grenz­wer­ti­gen Provokationen.

Dass der Film trotz­dem sehens­wert ist, ver­dankt er vor allem Faroo­que Sheikh und Sari­ka, die bei­de ganz her­vor­ra­gend spie­len. Der kürz­lich ver­stor­be­ne Faro­que Sheikh spielt den Wan­del vom Zer­stör­ten zum Leben­den ein­drück­lich zurück­hal­tend, Sari­ka ist gar eine Ent­de­ckung: Wie sie eine für indi­sche Ver­hält­nis­se aus­ser­ge­wöhn­lich star­ke Rol­le inter­pre­tiert, ist beein­dru­ckend. Neben die­sen bei­den ver­blas­sen die ande­ren Akteu­re ein wenig, schlecht sind sie aber durch­aus nicht. Ja, es macht Spass, die alten Män­ner (Saxe­na, Anand…) in «alte Män­ner-Rol­len» zu sehen. Mag sein, dass mir der Film auch des­halb gefal­len hat, weil er — zwar nicht typisch Bol­ly­wood — aber halt doch in sei­nen Ges­ten, sei­ner Spra­che und den Bil­dern von Mum­bai sehr, sehr indisch ist.