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Hichki

Regie: Sid­dharth P. Malhotra
Dreh­buch: Ankur Chaudhry
Musik: Jas­le­en Royal
Dar­stel­ler: Rani Muk­her­jee, Shiv­ku­mar Subra­ma­ni­am, Nee­r­aj Kabi, Supri­ya Pil­gaon­kar, Sachin, Hus­s­ain Dal­al, Har­sh Mayar, Spar­sh Khan­chanda­ni, Ben­ja­min Yangal, Rohit Saraf
Län­ge: 118 Min.
Im Kino: 2018
Alter: ab 10
Bewer­tung: ★★★★★
For­mat: mp4

 

Nai­na Mathur (Rani Muk­her­jee) lebt in Mum­bai und ist aus­ge­bil­de­te Leh­re­rin. Sie hat unzäh­li­ge Vor­stel­lungs­ge­sprä­che an vie­len Schu­len — immer aber bekommt sie eine Absa­ge. Denn Nai­na hat ein gros­ses Han­di­cap: Sie lei­det am Touret­te-Syn­drom. Das ist eine Erkran­kung des Ner­ven­sys­tems, deren beson­de­re Merk­ma­le in unwill­kür­li­chen Bewe­gun­gen und Tic-arti­gen Laut- oder auch sprach­li­chen Äuße­run­gen bestehen.
Im Gegen­satz zu Nai­nas Mut­ter Sudha (Supri­ya Pil­gaon­kar) unter­stützt ihr Vater Prabha­kar (Sachin) sie über­haupt nicht und er lebt schon eini­ge Zeit getrennt von sei­ner Fami­lie. Trotz alle­dem erhält Nai­na die Mög­lich­keit, in einer renom­mier­ten Eli­te-Schu­le (St. Notker’s High School) eine Klas­se zu über­neh­men. Schnell ist klar, dass der Schul­lei­ter (Ivan Rodri­gues) Nai­na nur aus­ge­wählt hat, weil er für die unheim­lich fre­che Schul­kls­se eh kei­nen Leh­rer, kei­ne Leh­re­r­ein fin­den kann. Zu allem Über­fluss stellt sich auch der Leh­rer­kol­le­ge Mr. Wadia (Nee­r­aj Kabi) dezi­diert gegen sie. Die Erfolgs­chan­cen für Nai­na sind also gering, mit der Klas­se klar zu kom­men und damit sind auch die Chan­cen der Schüer­lIn­nen für einen posi­ti­ven Abschluss klein. Doch Nai­na hat ihr gan­zes Leben lang schon kämp­fen müs­sen und sie gibt auch die­ses Mal nicht auf: Mit sehr ungwöhn­li­chen Metho­den geht sie an die Auf­ga­be heran…

Da soll noch jemand behaup­ten, Bol­ly­wood-Fil­me sei­en nicht lehr­reich: Bis anhin hat­te ich kei­ne Ahnung von «Touret­te-Syn­drom», habe «Hich­ki» ange­schaut und jetzt bin ich ein klei­ner Exper­te 🙂
«Hich­ki» basiert auf der Lebens­ge­schich­te des Ame­ri­ka­ners Brad Cohen, der in sei­ner Auto­bio­gra­phie «Front of the Class: How Touret­te-Syn­dro­me Made Me the Tea­cher I Never Had». Er hat das indi­sche Film-Team mit Regis­seur Sid­dharth P. Mal­ho­tra stark unter­stützt. So ent­stand ein aus­ser­ge­wöhn­li­cher Film, der dem Zuschau­er das Touret­te-Syn­drom anschau­lich erklärt. Es geht natür­lich nicht nur um die Krank­heit, die am Anfang beim Zuschau­er ein scha­les Gefühl her­vor­bringt: Geht die­ser Tick jetzt den gan­zen Film lang so? Doch spä­tes­tens nach einer hal­ben Stun­de ach­tet man sich kaum mehr auf die Ticks und Lau­te, sie sind «nor­mal» gewor­den. Ein­mal mehr wird das indi­sche Schul­sys­tem kri­tisch unter die Lupe genom­men (sie­he auch Taa­re Zame­en Par, Aar­aks­han, 3 Idi­ots, es geht u.a. auch um die Inte­gra­ti­on von Slum-Kin­der in die Schule.

Die Schau­spiel­leis­tung der Haupt­dar­stel­le­rin Rani Muk­her­jee ist schlicht­weg geni­al. Sie selbst bezeich­ne­te ein­mal ihre Schau­spiel­leis­tung in «Black» als die stärks­te, aber ihre Nai­na Mathur ist auf glei­chem Niveau. Auch die Schü­ler ihrer Kri­sen-Klas­se sind her­vor­ra­gend, habe sel­ten einen indi­sche Film gese­hen mit so glaub­haf­ten Kin­dern und Jugend­li­chen.
Nicht nur Rani-Fans soll­ten sich den Fim anschau­en (die DVD gibts als Aus­lei­he bei aalizz­well…)!